Chronik 1929 - 1975

1929

Am 10. November 1929 fand beim “Bräu” die Gründungsversammlung statt und man wählte Lorenz Meyer zum ersten Vorstand. Schon am 27. Juli 1930 leistete sich der Verein eine Fahne, die damals noch für 400,- RM zu erhalten war. Die Fahnenweihe fiel mit der Beerdigung des Herbergvaters zusammen.
Direkt vom Friedhof marschierten die Burschen und die Fahnenbraut Rosa Köckeis zum Festplatz und feierten. Patenverein waren die Unterdarchinger Burschen.


Der Gründungsvorstand Lorenz Meyer und die Fahnenbraut Rosa Köckeis mit der Burschenfahre 1930



Die Gründungsmitglieder und Festjungfrauen bei der Fahnenweihe 1930

1931

Bei der Jahreshauptversammlung am Silvester des Jahres 1931 wurde dann jener Abschnitt in die Statuten aufgenommen, über dessen Sinn heute noch viele rätseln. Es handelt sich um die 10,- DM, die ein von Vaterfreuden überraschter Bursch vom Verein erhält. Der Originaltext in der Chronik lautet: Sollte es einem Mitglieder glückfreudigerweise beschieden sein, bei einem neugeborenen Kinde die Vaterschaft übernehmen zu müssen, so zahlt die Vereinskasse 3 Mark Taufgeld.

1932

In der Nacht vom 9. auf 10. April 1932 verschwand der Darchinger Maibaum und ging zum Baden in den Lainderner Weiher. Schon tags darauf holten ihn die Burschen wieder zurück mit zwei Wagen: auf einem lag der Maibaum, auf dem anderen saßen die Burschen mit ihrer Musikkapelle und zogen mit ihrem Ausreißer wieder heim. Diese Begebenheit war sogar Ursache für zwei Gedichte, die noch aufbewahrt werden.


Musikkapelle Darching um 1932

1933

Ab Silvester 1933 hatte die Naziherrschaft auch unseren Burschenverein erfaßt; der Gründungsvorstand dankte ab. Einige seiner Sätze gegen den damals Herrschenden wurden in der Chronik überklebt, konnten jedoch nach dieser Zeitspanne wieder freigelegt werden.
Am 31.12.1936 wurde der Verein von der Nazipartei verboten und stellte daraufhin seine Aktivitäten ein.

1945

Schon im Herbst 1945 wurde der Verein wieder ins Leben gerufen, doch war eine Burschenversammlung erst am 27. 3. 1947 möglich, weil bis dahin keine Lizenz zu bekommen war.




Der Maibaum 1946

1949

Am 6. 6. 1949 wurde uns erstmals die Ehre angetragen, die Patenschaft bei einem anderen Verein übernehmen zu dürfen. Es war der BV Leitzachtaler von Irschenberg, der mit diesem Ansinnen an uns herangetreten war.

1950

Im April 1950 hatten die umliegenden Burschenvereine 40 Mann zum Maibaumstehlen mitgebracht und unsere Wächter durch Türzuhalten in ihrer Wachkammer eingeschlossen. Diese konnten jedoch durch den Stadel entkommen und nahmen mit noch vier Burschen den Kampf auf. Da Raufen und Maibaumtragen zusammen den Dieben nicht möglich war, mußten sie den “Blankgehobelten” zurücklassen und zogen unter Mitnahme ihrer Verwundeten ab.
Auch der alte Brauch des Kranzlbieres von Mädchen und Burschen lebte ab 1950 wieder auf. Am Fronleichnamstag spendierten die Jungfrauen, am Sonntag darauf die Burschen das Freibier für die jeweils anderen.

1951

übernahmen wir bei den Sauerlacher Burschen die Patenschaft, obwohl unser Kassenbestand gerade noch 4.50 DM betrug. Aber unsere Burschen ließen diese nicht im Stich und nahmen beim Herbergsvater einfach 200,- DM Kredit auf, um eine Festmusik bezahlen zu können. Zu dem Fest der Sauerlacher startete ein großer, vollbesetzter Omnibus, doch war kurz nach Laindern dessen Motor kaputt. Da in der ganzen Umgebung nur noch ein Kleinbus für die Mädchen aufzutreiben war, liefen die Burschen heim und fuhren mit Motorrädern ans Ziel, wo alles schon verzweifelt auf sie gewartet hatte.


Die Burschen beim Ausrücken 1951

1954

Am 27. 4. 1954 entwendeten die Darchinger Burschen den Schmidhamer Maibaum und brachten ihn mit heim.


Die Maibaumdiebe von 1954

1967

hieß unser Wagen beim Holzkirchner Faschingszug “Neger im Negerdorf” und entsprechend wild ging es darauf zu.

1971

Im April 1971 wollte unser Maibaum in Richtung Warngau auswandern, konnte aber hinter dem Bräu-Anwesen noch eingeholt und wieder ausgelöst werden.

1975

wurde zum erstenmal auf dem Fentberg ein Sonnwendfeuer entzündet. Von Jahr zu Jahr wurde dieses Unterfangen schwieriger weil das Wetter jedesmal miserabler wurde.